Seitens der unteren Wasserbehörden wird im Vorfeld des Baus von Anlagen zur Versickerung von gereinigtem Abwasser oder Regenwasser oftmals ein Nachweis der Versickerungsfähigkeit (Durchlässigkeit) des Bodens gefordert. Ein Versickerungstest gibt Auskunft über die grundsätzliche Eignung des Bodens zur Wasserdurchlässigkeit und Hinweise für die spätere Dimensionierung der Versickerungsanlage.
In-situ Versickerungsnachweis mittels CCH-Permeameter
Zur Überprüfung der Versickerungsfähigkeit des anstehenden Bodens direkt vor Ort nutzen wir ein sogenanntes CCH-Permeameter. Diese Methode ist relativ kostengünstig und die Messergebnisse bilden die Gegebenheiten vor Ort sehr genau ab. Ein Versickerungstest mit CCH-Permeameter stellt eine wissenschaftliche
Felduntersuchung zur Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit entsprechend
der Bohrlochmethode gemäß DIN 19682-8 dar.
Zur Durchführung des Test wird am Ort der geplanten Versickerung zunächst ein Loch von rund 5cm Durchmesser in den Boden gebohrt. Anschließend wird ein wassergesättigter Bodenzustand im Bereich des Bohrlochs hergestellt und mittels des CCH-Permeameters ein konstanter Wasserpegel im Bohrloch eingestellt. Anhanf der dem Bohrloch konstant zufließenden Wassermenge über einen definierten Zeitraum kann daraus der Durchlässigkeitsbeiwert des Bodens bestimmt werden. Gegenüber der Entnahme von Bodenproben und der späteren Untersuchung der Durchlässigkeit im Labor entfällt bei dem in-situ Verfahren mittels CCH-Permeameter das Risiko einer gestörten Bodenprobe.
In-situ Versickerungsnachweis mittels Erdschurf-Methode
Zur Überprüfung der Versickerungsfähigkeit des anstehenden Bodens kann alternativ auch ein Erdschurf hergestellt werden. Der Erdschurf muss eine Mindest-Tiefe von 1m und eine Grundfläche von 1m² aufweisen. Die notwendigen Erdarbeiten sowie das Durchführen des Versickerungstest nach Anleitung können auch als Eigenleistung erbracht werden. Die Auswertung der Ergebnisse des Versickerungstest, die Beurteilung der Versickerungsfähigkeit sowie die Dimensionierung der Versickerungsanlage erfolgt anschließend durch pipifax GbR.
Bodenkundliche Untersuchung
Zur Untersuchung der Versickerungsfähigkeit kann von den unteren Wasserbehörden zusätzlich zum Versickerungstest eine bodenkundliche Untersuchung gefordert werden. Im Rahmen der bodenkundlichen Untersuchungen sollen verschiedene Bodenkenngrößen wie beispielsweise Schichtenverzeichnis, Bodenzusammensetzung und Grundwasserstand ermittelt werden. Die bodenkundliche Untersuchung dient vor allem dazu das Risiko eines Einstaus der späteren Versickerungsanlage durch sperrende Bodenschichten (z.B. Tonschicht) oder hoch anstehendes Grundwasser zu reduzieren. Erprobte Untersuchungsverfahren sind dabei Kleinrammbohrungen (> 2 m Untersuchungstiefe) oder Erdschurfe (< 2 m Untersuchungstiefe).