Pflanzenkläranlage PKA ELSA

Die PKA ELSA ist eine Pflanzenkläranlage mit CE-Kennzeichnung. Schmutzwasser wird in einer Vorklärung von absetzbaren Stoffen und Schwimmstoffen befreit und anschließend schwallweise auf einem bewachsenen Bodenfilter verteilt. Im Bodenfilter setzen Mikroorganismen die im Schmutzwasser enthaltenen Nährstoffe um. Das gereingte Abwasser wird in Drainagerohren gesammelt und kann anschließend – da es die gültigen Grenzwerte einhält – Vor-Ort versickern oder in ein Gewässer eingeleitet werden.

Funktionsprinzip Pflanzenkläranlage “PKA ELSA”

PKA ELSA - Schritt für Schritt erklärt

1. Das Abwasser

Die PKA ELSA kann häusliches Abwasser (und Abwasser welches in seiner Zusammensetzung häuslichem Abwasser ähnelt) soweit reinigen, dass es die in Deutschland gültigen Grenzwerte zur Einleitung in Gewässer oder Versickerung Vor-Ort einhält.

Die Reinigung von Grauwasser ist mit einer PKA ELSA ebenfalls möglich. Durch die geringere Abwassermenge und die deutlich reduzierten Nährstofffrachten kann bei einer reinen Grauwasseranlage die benötigte Fläche halbiert und die Größe der Vorklärung erheblich reduziert werden.

Die Reinigung von Grauwasser in einer PKA ELSA bietet sich insbesondere in Kombination mit einer Komposttoilette oder Trockentoilette an. Gereinigtes Grauwasser kann zur Bewässerung von Sträuchern und Bäumen problemlos wiederverwendet werden.

2. Die Vorklärung

Für die Reinigung von häuslichem Abwasser in einer Pflanzenkläranlage ist eine mechanische/physikalische Vorklärung von entscheidender Bedeutung. Absetzbare Stoffe und Schwimmstoffe werden hier aus dem Abwasser entfernt. Dies verhindert Verstopfungen in der Pflanzenkläranlage.

Die PKA ELSA wird in Kombination mit einer 3-Kammer-Ausfaulgrube gebaut. Absetzbare Stoffe und Schwimmstoffe werden bei Bedarf (erfahrungsgemäß alle 2 bis 5 Jahre) mit einem Saugwagen abgeholt und in kommunalen Kläranlagen weiterbehandelt.

Angeschlossene Einwohner Ausfaulgrubengröße
4 EW 3m³
6 EW 4,5m³
8 EW 6m³
10 EW 7,5m³
Größe der Ausfaulgruben für Pflanzenkläranlage PKA ELSA

Da sich die Vorgaben aus den gültigen Normen geändert haben, sind auch kleinere Gruben mit 300 bis 500L/EW genehmigungsfähig. Sprechen Sie uns an, wir helfen gerne weiter.

 

Nachgerüstete Mehrkammergrube mit Pumpenschacht aus PE

Die jährlich anfallende Schlammmenge beträgt bei einer PKA ELSA ca. 0,4m³ pro Person und liegt damit weit unter der jährlich anfallenden Abwassermenge von ca. 43m³ pro Person. Die Nachrüstung bestehender Abwassersammelgruben kann also ein hohes Kosteneinsparungspotenzial aufweisen.

3. Die Pflanzenkläranlage

Die Pflanzenkläranlage PKA ELSA ist eine stromlose biologische Kleinkläranlage. Verglichen mit sogenannten “Vollbiologischen” Kleinkläranlagen (z.B. SBR oder SSB) funktioniert die biologische Reinigung bei einer PKA ELSA ohne elektrische Energie.

Lediglich für die Beschickung des Bodenfilters wird eine Tauchpumpe benötigt. Diese hat bei Standard-Anlagen von 4 bis 12 EW eine Leistung von ca. 350 Watt. Die Beschickung erfolgt schwallwartig, sodass die Pumpe im Laufe eines Tages nur wenige Minuten läuft. Die anfallenden Stromkosten belaufen sich auf ca. 3 Euro pro Person und Jahr.

Das zu reinigende Abwasser durchläuft nach der Vorklärung folgende Teile der Pflanzenkläranlage

AFS-Filter

Am Ablauf der Dreikammergrube wird bei der bauartzugelassenen PKA-ELSA ein sogenannter AFS-Filter (AFS = abfiltrierbare Stoffe) eingebaut, der das Schilfbeet zusätzlich vor dem Eintrag von Schwebstoffen schützt. Dies kann insbesondere bei gelegentlicher Überlast von Bedeutung sein.

Pumpenschacht

Die Beschickerpumpe sitzt im Pumpenschacht. Der Pumpenschacht befindet sich in direkter Nähe zur Vorklärung. Über eine Druckleitung wird das vorgeklärte Abwasser zum Bodenfilter befördert. Der Bodenfilter kann daher auch am Grundstücksrand platziert werden.

Bei Standorten mit ausreichendem Gefälle (ca. 1,5m zwischen Ablauf Vorklärung und Ablauf Bodenfilter), kann die PKA ELSA mit einem Kippheber ausgestattet werden. Die gesamte Kläranlage funktioniert dann ohne elektrische Energie.

Verteilung

Das vorgeklärte Abwasser wird über Verteilerrohre gleichmäßig auf dem Bodenfilter verteilt.

 

Verteilerrohre für vertikale Pflanzenklärbeete

Bodenfilter

Der Bodenfilter ist ein mit PE-Folie abgedichtetes Becken, das mit einer festgelegten Mischung von gewaschenen Kiesen unterschiedlicher Korngrößen gefüllt und mit Schilf (Phragmites australis) bepflanzt wird.

Bei der PKA ELSA wird der Bodenfilter vertikal durchströmt. Verglichen mit der ebenfalls möglichen horizontalen Durchströmung weisen Anlagen mit vertikaler Durchströmung zuverlässigere Ablaufwerte auf.

Auf den Sandkörnen des Bodenfilters angesiedelte Mikroorganismen verstoffwechseln im Abwasser enthaltene Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen. Der Schilfbewuchs sorgt durch sein Wurzelwerk für eine gute Sauerstoffversorgung im Bodenfilter.

Für den Bodenfilter sollte an ein sonniger Standort ausgewählt werden.

Angeschlossene Einwohner Beetfläche
4 EW 16m²
6 EW 24m²
8 EW 32m²
10 EW 40m²
Benötigte Filterfläche für Pflanzenkläranlage PKA ELSA

Bei der Behandlung von reinem Grauwasser kann die Beetfläche halbiert werden.

 

Pflanzenkläranlage 4 EW für Grauwasser

Drainage

Das gereinigte Abwasser wird an der Sohle des Bodenfilters mit Drainagerohren gesammelt und über den Kontrollschacht abgeleitet.

Kontrollschacht

An den Auslauf wir ein Kontrollschacht gesetzt. Dieser kann sowohl im Beet integriert als auch außerhalb des Beckens platziert werden. Hier werden die regelmäßig geforderten Wasserproben entnommen. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, den Wasserstand im Beet zu regulieren.

4. Die Einleitung

Die Einleitung erfolgt nach Vorliegen einer Wasserrechtlichen Erlaubnis. In einigen Fällen müssen erhöhte Anforderungen an die Reinigungsleistung eingehalten werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Antragstellung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Versickerung

Eine Versickerung ist nur bei entsprechendem Boden (Sand, Kies, sandiger Lehm) und ausreichendem Abstand zum Grundwasser (> 150cm) möglich.
Die einfachste Form ist eine flache offene Versickerungsmulde, in die das Wasser mit freiem Gefälle geleitet wird. Diese kann auch bepflanzt oder mit groben gewaschenem Kies aufgefüllt werden.

Die Verlegung von unterirdischen Sickergräben ist mit etwas mehr Aufwand bei den Erdarbeiten verbunden. Bereits vorhandene Stränge können eventuell weiter genutzt werden. Günstig und oft auch gefordert ist eine schwallweise Beschickung der Stränge, was jedoch eine Pumpe im Kontrollschacht erfordert.

Eine Teichrandversickerung über einen sogenannten Schönungsteich ist auf jeden Fall ein schöne, aber auch aufwendigere und kostenintensivere Variante, die sich anbietet, wenn ein Gartenteich anlegt werden soll. Die Kombination mit einem Schwimmteich ist trotz guter Ablaufwerte aufgrund der Restinhaltstoffe des gereinigten Abwassers nicht zu empfehlen.

Versickerung Größe Mindestgröße
Versickerungsmulde 1 m²/EW 4m²
Verrieselungsstränge 1,7 m/EW 8m in 1 Strängen
Erforderliche Größen von Versickerungsmulden (EW = Einwohner)

Einleitung in ein Fließgewässer

Bei sehr bindigen Böden (Lehm, Ton) oder bei zu geringem Abstand zum Grundwasser ist die Einleitung in ein Fließgewässer oder wasserführenden Graben, sofern in der Nähe vorhanden, die einfachste Lösung.

Hierfür muss jedoch zusätzlich die Genehmigung vom zuständigen Wasser- und Bodenverband eingeholt werden.

Verregnung

Das anfallende Wasser kann auch in einem Wasserspeicher, z.B. in Form eines abgedichteten Teiches oder PE-Tank, geleitet und zur Gartenbewässerung benutzt werden. Bei ausreichender Dimensionierung für die vegetationsfreie Winterperiode kann auf diese Weise ein abwasserfreies Grundstück erreicht werden.

5. Die Wartung

Die Wartung von Pflanzenkläranlagen erfordert keinen großen Aufwand. Eine regelmäßige Kontrolle der gesamten Anlage durch die Betreiber ist jedoch wichtig, um bei eventuell auftretenden Mängeln größere Schäden zu vermeiden.

Es wird unterschieden in die regelmäßige Eigenkontrolle der Betreiber und die turnusmäßige Wartung durch einen Fachkundigen.

Eigenkontrolle

Die Betreiber einer Kleinkläranlage sind zu einem Mindestmaß an Eigenkontrolle verpflichtet. Dies ist auch in der wasserrechtlichen Erlaubnis festgelegt. Es muss ein Betriebstagebuch angelegt werden, in dem alle Wartungsberichte und die Belege der Schlammabfuhr gesammelt und ggf. Eintragungen über besondere Vorkommnisse an der Anlage gemacht werden müssen.

Wartung durch einen Fachkundigen

Betreiber von Kleinkläranlagen werden im Genehmigungsbescheid verpflichtet, einen Wartungsvertrag mit einer Fachfirma zur Wartung von Kleinkläranlagen abzuschließen und eine regelmäßige Beprobung des gereinigten Abwassers durch ein zugelassenes Labor zu veranlassen. Die bauartzugelassene PKA-ELSA muss 1x jährlich gewartet und beprobt werden. Dabei geht es vor allem um die Schlammspiegelmessung in der Vorklärung und um die Sichtkontrolle aller Anlagenbestandteile.

In der Regel entnehmen wir die Wasserprobe und lassen diese in einem zugelassenen Labor untersuchen.

CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf)
BSB5 (Biologischer Sauerstoffbedarf in 5 Tagen)
evtl. AFS (abfiltrierbare Stoffe) im Ablauf der Vorklärung
Zu untersuchende Ablaufwerte bei Pflanzenkläranlagen

Wir bieten die Wartung sowohl für die von uns gebauten Anlagen als auch für Pflanzenkläranlagen anderer Hersteller an. Die Wartungdskosten für Pflanzenkläranlagen setzen sich aus der Anfahrt, dem Zeitaufwand und den Laborkosten zusammen und variieren je nach Entfernung der Anlage und den Auflagen der Behörde.

Zögern Sie nicht, uns für ein idividuelles Angebot zu kontaktieren.